Reisen mit Sinnen
26.05.2023

Welche Bedeutung hat der Azores-Day für die Azoren?

Was am Azoren-Tag gefeiert wird

Auf den Azoren wird am Pfingstmontag auch der Dia dos Açores, der Azoren-Tag gefeiert. Das ganze Jahr über gibt es traditionelle und religiöse Feste auf den grünen Inseln im Atlantik, doch dieser Feiertag ist das bedeutendste Fest des Archipels. Er steht für die Unabhängigkeit des Inselstaates von Portugal und wird deshalb auch der „Dia da Autonomie“ genannt. Der Tag der Autonomie verbindet die christliche Tradition mit der Feier des Frühlings, des Lebens, der Hoffnung und der Solidarität. Die Diktatur in Portugal endete am 25. April 1974. Zwei Jahre später, am 30. April 1976 bekamen die Azoren den Status der politischen Autonomie.

Blühende Hortensien auf den Azoren
Hortensien auf den Azoren
Ein Vulkan vor blauem Himmel
Der Vulkan Pico, der höchste Berg Portugals
Ein Wasserfall inmitten von grüner Umgebung
Traumhaft grüne Landschaften auf der Insel Flores

So feiern die Azoren den Azores-Day

Am Pfingstmontag gehen viele Menschen in die Kirche und schließen sich später einer Prozession an, die auf einem mit Blumen und Fähnchen geschmückten Weg durch den Ort führt. In machen Dörfern wird der Boden der schmalen Gassen mit Mosaiken aus Blumen und Blättern kunstvoll dekoriert. Anschließend wird ausgelassen gefeiert.

Wie ist es zum Azores-Day gekommen?

In den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war Portugal ein wirtschaftlich rückständiges Land. Es wurde von einem faschistischen Regime autoritär geführt und war in zermürbende Kolonialkriege in Angola und Mosambik verwickelt. Die linksgerichtete Armeegruppe "Movimento das Forças Armadas“ war nach jahrelangen Kämpfen unzufrieden mit dieser Situation und putschte am 25. April 1974 gegen die Staatsführung. Kurz nach Mitternacht spielte der Radiosender "Radioclub Portugues" das Lied "Grândola, Vila Morena“. Es war das geheime Startsignal für die Putschisten und wurde später zur Hymne der Nelkenrevolution. Die revolutionären Soldaten besetzten die Ministerien, den Rundfunk- und Fernsehsender sowie den Flughafen von Lissabon. Dieser Coup, der weitestgehend unblutig verlief, wurde von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Die Frauen steckten den Soldaten, die später mit Panzern Lissabon besetzten, zur Begrüßung rote Nelken in die Gewehrläufe, was der Revolution den Namen Nelkenrevolution einbrachte. Die Diktatur in Portugal war beendet, doch der neue Präsident wollte die Kolonien nicht in ihre Unabhängigkeit entlassen. Erst 1976 fanden die ersten demokratischen Präsidentschaftswahlen statt. Die neue Regierung entließ die Kolonien und somit auch die Azoren in ihre Unabhängigkeit. Die Nelkenrevolution hatte weitreichende politische Auswirkungen. Der April 1974 war der Beginn einer neuen Demokratisierungswelle in Europa. Nach Portugal wurde noch im gleichen Jahr Griechenland von der Diktatur befreit. 1975 ging auch in Spanien die Diktatur Francos unblutig zu Ende.

 

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