Was sind die "Inseln der Glückseligkeit"?
Traumhafte Reisen nach Makaronesien
Makkaroni? Nein, wir sprechen hier nicht von der beliebten Pastasorte, sondern von Makaronesien, den Vulkaninseln im östlichen Zentralatlantik. Und warum „Inseln der Glückseligkeit“? Der Begriff Makaronesien stammt von den griechischen Wörtern mákar ab, was zu Deutsch selig oder glücklich bedeutet, und von nḗsos, was Inseln heißt. Hierzu zählen die Archipele Azoren, die Kanaren, die Kapverden sowie Madeira einschließlich der unbewohnten Inselgruppe Sebaldinen. Der Begriff Makaronesien geht auf den Botaniker Philip Barker Webb zurück, der die Inselgruppen in seinem Buch „Histoire naturelle des Iles Canaries“ als Elysium bezeichnete. Schon in vorantiker Zeit hatten Dichter sich nämlich vorgestellt, dass das Elysium, diese „Insel der Seligen“, im äußersten Westen des Erdkreises liegt. Trotz der großen Entfernung zwischen den einzelnen Inselgruppen haben alle denselben Ursprung: Vulkanismus. Auch gibt es Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrer Flora und Fauna.
Madeira und die Sebaldinen
Die Insel Madeira, die wie die Azoren ebenfalls zu Portugal gehört, liegt etwa 700 Kilometer westlich von Marokko. Ursprünglich war die Insel von einem alten subtropischen Regenwald bedeckt, weshalb die Portugiesen der Insel den Namen Madeira (portugiesisch für „Holz“) gegeben haben. Die zerklüftete Vulkanlandschaft ist von alten Bewässerungskanälen, Levadas genannt, durchzogen. Sie bieten wunderbare Wanderwege, die sich über die gesamte Insel ziehen. Ein weiteres Highlight ist die Besteigung des Pico Ruivo, dessen Gipfel in den Wolken liegt. Zudem ist Funchal, die Hauptstadt Madeiras, mit ihrer Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert definitiv einen Besuch wert. Die unbewohnten Sebaldinen, die zur autonomen Region Madeira gehören, liegen mit einer Entfernung von 165 Kilometern erstaunlicherweise wesentlich näher an den Kanaren als an Madeira (280 km entfernt). Seit 1971 sind die Inseln ein Naturschutzgebiet, das eine einzigartige Pflanzenwelt beherbergt, da dort nie Pflanzenfresser eingeführt wurden. Zudem gelten die Inseln als ein ornithologisches Paradies, weil dort zahlreiche Meeresvögel nisten.
Die Azoren
Die Inselgruppe der Azoren befindet sich circa 1.500 Kilometer westlich von Portugal. Die neun Inseln des Archipels, die auch zu Portugal gehören, heißen São Miguel, Santa Maria, Faial, Pico, Terceira, Graciosa, São Jorge, Flores und Corvo. Highlights der grünen Vulkaninseln bilden die Caldeiras mit ihren blauen Seen, die man umwandern kann, spannende, vulkanisch entstandene Höhlen sowie Thermalquellen und eine traumhaft bunte Pflanzenwelt mit Hortensien, Azaleen und Rhododendron, aber auch Ingwer, Ananas und Tee gedeihen auf den Inseln. Auf der Insel Pico befindet sich zudem der Ponta do Pico, mit 2.351 Metern ist er der höchste Berg Portugals.
Die Kanaren
Im Gegensatz zu den Azoren und Madeira gehört die Inselgruppe der Kanaren nicht zu Portugal, sondern zu Spanien. Der Archipel besteht aus insgesamt sieben Inseln: La Palma, Teneriffa, La Gomera, El Hierro, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote, die circa 100 bis 500 Kilometer westlich von Marokko liegen. Die angenehme Wärme trotz ständiger Meeresbrise, kleine Dörfer, fesselnde Vulkanlandschaften und feine Sandstrände stellen wohl den Grund dar, weshalb die Kanaren insbesondere bei Deutschen so beliebt sind. Leider sind aber auch die bekanntesten Inseln wie Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria regelrechte Touristen-Hotspots, denen viele Reisende nach Möglichkeit entgehen möchten. Zum Glück gibt es auf den Kanaren aber auch noch die kleineren Inseln Lanzarote, La Palma, La Gomera und El Hierro, die vor allem Naturliebhaber anlocken.
Die Kapverden
Noch weiter südlich der Kanaren gelegen, sind die Kapverdischen Inseln, die etwa 570 Kilometer vom Senegal an der afrikanischen Westküste entfernt sind. Die neun bewohnten Inseln des Archipels lassen sich in die nördliche Gruppe („Inseln über dem Wind“) – Santo Antão, São Vicente, São Nicolau, Sal und Boa Vista – und die südliche („Inseln unter dem Winde“) Brava, Fogo, Santiago und Maio – einteilen. Außer auf Boa Vista und Sal, wo es vor allem Strandurlauber und Taucher hinzieht, ist Cabo Verde glücklicherweise bisher vom Massentourismus verschont geblieben. Aufgrund der zerklüfteten Vulkanlandschaft eignen sich die Inseln – insbesondere Santo Antão – als Wanderdestinationen. Auch haben die malerischen Ortschaften bis heute ihre Architektur erhalten und laden zum Flanieren im Flair vergangener Zeiten ein. Musikalisch Interessierte entdecken auf den Kapverden die afrikanisch geprägten Stile der Inseln insbesondere den melancholischen Morna.
Haben Sie Lust bekommen auf die "Inseln der Glückseligkeit"?
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