Reisen mit Sinnen
28.07.2017

Unterwegs auf dem "Wild Atlantic Way"

Ein Reisebericht von S. Heinrich, 28.07.2017

Unser Reisegast Frau Heinrich war elf Tage lang mit dem Mietwagen unterwegs in Irland: Von Dublin aus ging es quer durchs Land, vorbei an Felsformationen und Klippen, wandernd durch Nationalparks und mit der ein oder anderen Entspannung im irischen Pub.

Mit Abstand das beste Angebot, das ich bei der Online-Recherche gefunden habe. Diesen Eindruck bestätigten dann auch die persönliche Beratung per E-Mail und Telefon sowie der einwandfreie Ablauf in Irland. Die von REISEN MIT SINNEN geplante Route deckte viele bekannte Sehenswürdigkeiten ab und die Anzahl der Aufenthalte war so gelegt, dass Tagesausflüge zu reizvollen Zielen in der jeweiligen Umgebung möglich waren. Unsere Reise führte uns in 11 Tagen von Dublin über Sligo, Westport, Galway und Lahinch nach Kerry. Mit dem nagelneuen (!) Leihwagen ohne Kilometerbegrenzung kein Problem, auch wenn man sich an das Linksfahren erst gewöhnen muss und irische Straßen teils bei weitem nicht so breit sind, wie die deutschen. Alle Bed & Breakfasts waren sauber und gepflegt, die Inhaber ausnahmslos nett und hilfsbereit.

Start der Reise war der Küstenort Howth nördlich von Dublin. Hier konnten wir nach Flug und ersten Erfahrungen mit dem Linksverkehr erst einmal in Ruhe ankommen und bei einer kleinen Wanderung schon einmal Seeluft schnuppern und den Tag im Pub ausklingen lassen.

Am zweiten Tag ging es von Howth mit dem Zug in 25 Minuten nach Dublin. Aussteigen an der Tara Station und direkt rein ins Getümmel am Trinity College. Von dort zu Fuß zum Park St. Stephens Green und rund um den Park mit der Kamera eine bunte gregorianische Tür nach der anderen einfangen. Anschließend ging es an der St. Patricks Cathedral vorbei zum Guinness Storehouse und von dort am Fluss Liffey entlang nach Temple Bar zur Temple Bar – dem wohl bekanntesten Pub Dublins.

Am dritten Tag ging es quer durchs Land von Howth nach Sligo. Auf knapp halber Strecke haben wir einen Zwischenstopp in Clonmacnoise gemacht, einem alten Friedhof, der für seine Hochkreuze bekannt ist. In Sligo haben wir erst einmal im B&B eingecheckt und uns Tipps geben lassen, wo man gut zu Abend essen kann. Anschließend ging es an den Streedagh Beach. Nur zu Beginn an der Haupstraße bei Grange ausgeschildert, aber wunderschön und mit einem tollen Blick auf die Klippen von Slieve League in der Ferne sowie auf Sligos Tafelberg Ben Bulben.

An Tag vier ging es in einem Tagesausflug über Donegal nach Slieve League – einer steil ins Meer abstürzenden Felsformation. Die Wanderung von Parkplatz Bunglass Point eröffnet immer wieder tolle Aussichten über Hügel, Felsen und Meer und das Erklimmen des Berges ein traumhaftes Panorama. Ganz Mutige (oder Wahnsinnige) starten nicht am Bunglass Point, sondern nehmen den Pilgrim’s Path und von dort den One Man’s Path. Letzteren vorab mal bei YouTube recherchieren (Suchbegriff: Slieve League One Man’s Path) und entscheiden, ob das eigene Nervenkostüm und das eigene Maß an Schwindelfreiheit DAS aushalten. :) Wir haben uns dagegen entschieden...

Tag fünf führte uns von Sligo über den Ballycroy Nationalpark nach Westport – bei leider dichter Wolkendecke, ordentlich Wind und Nieselregen. Die Wanderung im Nationalpark ist dann ausgefallen. In Westport angekommen besserte sich das Wetter allerdings wieder und wir konnten den Tag mit einem Ausflug zum Croagh Patrick, dem heiligen Berg der Iren, abschließen. Wer nach reichlich irischem Pub Food gerne mal wieder etwas anderes essen möchte, findet in Westport übrigens einen ausgezeichneten Italiener, versteckt in einer kleinen Gasse: Torrinos! Und Bummeln kann man hier auch ganz gut.

Am sechsten Tag ging es mit dem Auto nach Achill Island. Bei schönem Wetter sicher ein Ort, an dem man auch ein wenig länger verweilen kann. Als wir dort waren, war es allerdings so kalt und vor allem windig, dass wir uns Mützen gewünscht und uns gefragt haben, wie man bei dem Wetter ernsthaft surfen gehen kann?!

Tag sieben führte uns von Westport über Connemara nach Galway – leider bei richtig schlechtem Wetter, sodass wir die Landschaft Connemaras nicht wirklich genießen, geschweige denn sehen konnten. Die berühmte Kylemore Abbey war eingerüstet und bei unserer reduzierten Wanderung wurden wir gut eingeregnet. Aber da wir nach Irland und nicht nach Südfrankreich gefahren sind, kein Grund zu meckern. :) Alternativ hatten wir dann Zeit für einen kleinen Bummel durch Galway sowie einem leckeren Essen im Pub und richtig guter Live Musik.

Tag acht war ein echtes Highlight: Unser Weg führte uns über die Cliffs of Moher nach Lahinch. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir von Norden kommend den Parkplatz des  Besucherzentrums der Cliffs links liegen lassen und sind ca. 1 km weiter südlich rechts auf einen kleineren ausgeschilderten Parkplatz gefahren. Das war nicht nur deutlich günstiger, sondern hat uns auch den ganz großen Strom an Touristen erspart. Ein kurzer Weg zwischen Kuhweiden entlang und schon ist man an den Klippen – mit atemberaubenden Ausblicken rechts und links. Bei der anschließenden kleinen Wanderung entlang der Klippen zum Hags Head konnten wir die Kameras und Handys kaum aus der Hand legen.

Am neunten Tag ging es von Lahinch über Limerick zum Ring auf Kerry. Dort angekommen, sind wir auf dem Weg nach Kenmare die klassischen Aussichtspunkte Ladies View und Moll’s Gap (Tipp: Die Kuchen im Avoca Café hier sind ein Traum) abgefahren und haben anschließend in Kenmare zu Abend gegessen. Wie sich herausstellte eine gute Idee, denn unser B&B lag mitten in den Bergen. Eine aufregende Fahrt vorbei an tollen Panoramen und über schmale Straßen (Achtung: Schafe und subjektiv zu schnelle fahrende Iren hinter jeder dritten Biegung!) wurde mit einem idyllisch gelegenen B&B belohnt.

 

Für den zehnten Tag hatten wir ursprünglich geplant den Ring of Beara zu fahren, uns dann aber gegen einen Tag im Auto entschlossen und kurzfristig eine Bootstour über die drei Seen im Killarney Nationalpark mit anschließender Wanderung durch den Gap of Dunloe entschieden. Los ging es per Boot in Killarney am Ross Castle und dann ca. 1,5 Stunden lang über die Seen und Flüsse zu Lord Brandon’s Cottage. Von dort zu Fuß ca. 3-4 km nur bergauf. Nach ca. 2 km war klar: Die Aussicht müssen wir uns dieses Mal echt verdienen. Oben angekommen eröffnet sich einem aber ein toller Blick auf die Schlucht, die man anschließend ca. 6-7 Kilometer herunter wandert bis zu Kate Kearney’s Cottage (kleine Stärkung mit Kaffee, Kuchen, Bier und Pub Food möglich!). Von dort geht es mit dem Bus zurück zum Ross Castle. Kleiner Tipp: Die Rückfahrt mit dem Bus direkt mitbuchen! Es fährt kein Linienbus. Und: Das Gap of Dunloe wird nur von wenigen Autos befahren, dafür aber von Pferdekutschen. Und Pferde ziehen Pferdebremsen an. Wer nicht zerstochen unten ankommen möchte, sollte lange Hosen und langärmlige T-Shirts tragen und zudem ein wenig aufpassen.

Am elften Tag hieß es packen und ein letztes Mal im Linksverkehr zum Flughafen in Cork. Dank eines Gabelflugs mussten wir nicht wieder nach Dublin zurückfahren. Nach 11 Tagen, 10 Nächten und 1.753 gefahrenen Kilometern ging es mit vielen neuen Eindrücken nach Hause.

Einen lieben Dank noch einmal an REISEN MIT SINNEN und vor allem Frau Seelheim für die gute Planung und Beratung!


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