Reisen mit Sinnen
05.06.2023

Tourismusgipfel in Berlin

Nachhaltigkeit als Reisetrend des 21. Jahrhunderts

Ich will Spaß...

Nach Corona haben die meisten Menschen wieder Lust auf Reisen zu ihren Lieblingszielen, sei es ans Meer, in die Berge oder in ferne Länder. Die Branche reibt sich die Hände, denn der Nachholbedarf ist immens. Die Flugzeuge sind wieder in der Luft und auch die Kreuzfahrtindustrie boomt, beides nicht gerade CO2-freundliche Reisemöglichkeiten.

Gläserner Globus in grüner Umgebung
Daumen hoch für nachhaltiges Wachstum

Das Tourismusjahr 2023 steht ganz im Zeichen des Wachstums. Die Buchungszahlen nähern sich den Zeiten vor der Corona und die Besuchermassen rollen wieder durch Hotspots wie Venedig und Dubrovnik, wo auf 43.000 Einwohner jährlich 1,4 Millionen Touristen kommen. Und wir Deutschen sind wieder mittendrin! Was den Anteil des weltweiten Tourismus an der Klimabilanz angeht, so machen Touristen laut einer Studie der Universität Sydney 8 Prozent aus. Der Großteil der Emissionen ist auf die hohe Mobilität zurückzuführen. Mit anderen Worten: Entscheidend ist, wie ich reise und wie weit ich fliege. Und wir reden hier nur über den Carbon Footprint, wir müssen den lokalen Ressourcenverbrauch dazurechnen. Gerade bei Fernreisen sind auch soziale Aspekte zu berücksichtigen: schlecht bezahlte Arbeit, Abhängigkeit vom Tourismus, fragwürdige Wertschöpfungs- oder Lieferketten und fehlende Umweltstandards.

Im Mai 2023 trafen sich Tourismusbranche und Politik zum Tourismusgipfel in Berlin, um die Frage zu beantworten, wie der Tourismus von morgen aussehen wird und wie Urlaubsreisen in Zukunft umweltfreundlicher, aber auch bezahlbar bleiben können. Nachhaltigkeit war ein wichtiger Aspekt des Gipfels. 2023 soll zudem die "Nationale Plattform Zukunft des Tourismus" gegründet werden, um Politik und Wirtschaft in diesem Bereich besser zu vernetzen.

Die Branche sieht bereits gute Ideen und Ansätze für Nachhaltigkeit im Hotel- und Gaststättengewerbe, aber es fehlt ein klares Konzept für das Thema Mobilität. Hier kommt die Politik ins Spiel. Sie braucht eine Infrastruktur, die es den Menschen ermöglicht, mit Bus und Bahn zu reisen. Und als Zukunftstraum und sehnlicher Wunsch: alternative Treibstoffe für den Flugverkehr.

Für Wissenschaftler scheint es besser zu sein, sich mit der Frage der Einschränkung von Mobilität zu beschäftigen. Der Tourismusforscher und Geographieprofessor Tim Freytag von der Universität Freiburg zum Beispiel sagt: "Nachhaltig reisen heißt vor allem, in der Nähe des eigenen Wohnortes Urlaub zu machen".
Doch daran scheinen die meisten Reisenden in diesem Jahr nicht zu denken.

Fazit des Gipfels: Wie sich Tourismus mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz vereinbaren lässt, ist wohl die größte Herausforderung für die Tourismusbranche in den nächsten Jahren.
Man darf gespannt sein!



Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich

Kommentare

Keine Kommentare

Kontakt

+49 (0)231 589792-0 info@reisenmitsinnen.de