Buntes Markttreiben, schwarze Sandstrände und vielfältige Natur
Die Kapverden
São Vicente: Buntes Markttreiben und kapverdianische Musik in Mindelo
Obst- und Gemüsemärkte: Bei einem Besuch der Kapverden sollte jeder einen Obst- und Gemüsemarkt besuchen. Mango, Bananen, riesige Papaya und viele weitere Sorten Obst liegen ordentlich aufeinandergestapelt auf Tischen in Hallen oder draußen. Auch typische Gemüsesorten wie Maniok und die Brotfrucht kann man auf diesen Märkten kaufen. Vor allem der persönliche Kontakt mit den Verkäuferinnen macht Spaß. So durfte jeder aus der Gruppe bei einer Verkäuferin, trotz kleiner Sprachbarrieren, eine Art Nuss probieren. Wir haben nie herausgefunden, was wir da genau gegessen haben, aber genau solche Ereignisse, machen eine Reise, bei der man das Land und die Kultur kennen lernen möchte, doch aus.
Der Fischmarkt: Frischer als auf diesem Markt, kann man seinen Fisch kaum bekommen. Auf dem Fischmarkt in Mindelo hat man auch gleich die Möglichkeit, sich seinen gekauften Fisch ausnehmen und filetieren zu lassen. Als ich an dieser Station vorbeiging, war gerade ein riesiger Tunfisch an der Reihe: Dieser Anblick war definitiv nichts für schwache Nerven!
Der kleine afrikanische Markt an der Praça Estrela: Ich, als Fan der afrikanischen Kultur und Mentalität, habe mich hier sofort wohl gefühlt. Die ganzen bunten Souvenirs, Flip-Flops, Masken und Holzfiguren erinnerten mich an meine Zeit in Tansania. Bei einem sehr netten senegalesischen Verkäufer habe ich mir dann auch gleich, nach fachmännischer Beratung, das vom westafrikanischen Festland stammende Spiel „Ouril“ gekauft. Nicht nur ein super Souvenir, sondern auch ein schöner Zeitvertreib für Fährfahrten oder Wartezeiten am Flughafen. Die Spielregeln lassen sich auch für Laien ganz einfach lernen. Alternativ findet man diese aber auch im Internet. Ansonsten ist einem auch bestimmt ein netter Kapverdianer beim Erklären behilflich.
Kapverdianische Musik: Nicht umsonst wird Mindelo auch Kulturhauptstadt der Kapverden genannt. Überall hört man aus den Restaurants oder Bars typische kapverdianische Musik, wo auch gleich Bilder von Musikern oder Instrumenten, wie Gitarren, die Wände schmücken. Wer in Mindelo die Chance hat, sollte unbedingt ein Live-Konzert oder ein/e Restaurant/Bar mit Livemusik besuchen. Auch Karneval wird auf den Kapverden groß gefeiert und bei unserem Stadtrundgang hatten wir das Glück einen Blick in einen Hof zu erhaschen, indem eine kleine Kunstwerkstatt eingerichtet war, die schon mit den Vorbereitungen für den kommenden Karneval angefangen hatte.
Übrigens: Ein weiteres, unerwartetes Highlight waren die Eisdielen in der Stadt. Gerade bei den hohen Temperaturen eine willkommene Abkühlung. Neben den klassischen Eissorten wie Vanille, Erdbeere und Schokolade gab es auch Snickers, Cookies und Sorbet-Sorten.
Santo Antão: Wanderparadies mit einheimischem Flair
Abseits des Massentourismus: Santo Antão war definitiv meine Lieblingsinsel. Sie hat so viel unterschiedliche Landschaft zu bieten und ist noch total ursprünglich, ohne große Hotelanlagen und Touristenströme. Wahrscheinlich sind auch deshalb die Menschen auf der Insel noch so offen und neugierig gegenüber Touristen. Man wird immer freundlich angelächelt und auch wenn es kleine Sprachbarrieren gibt, wird einem immer Hilfe angeboten und bei Fragen weitergeholfen. Mein Tipp für die Fährüberfahrt von São Vicente nach Santo Antão: Ouril spielen. Das Spiel sieht total simpel aus, macht aber wirklich Spaß. Man sieht auch häufig Menschen in Cafés oder einfach an der Straße sitzend, die zusammen Ouril spielen.
Kultur auf Augenhöhe: Die typisch kapverdianischen Mittagessen bei einheimischen Familien waren bei den Wanderungen ein weiteres Highlight. Sogar für mich als Vegetarierin, die weder Fisch noch Fleisch isst, gab es immer reichlich zu essen und alle haben sich sehr bemüht. Brotfrucht, Maniok, Bohnen, Süßkartoffel, Reis, leckere Soßen, Spaghetti und oftmals ein Omelette wurden auf den Tisch gezaubert. Auch frischer Salat und ein leckerer Nachtisch aus Ziegenkäse gehörten immer zu den üppigen Mahlzeiten.
Wander- und Trekkingparadies: Bei der Wanderung nach Caibros durch das Seitental Ribeira de Chã das Pedras kommt man an vielen Landschaftlich genutzten Flächen vorbei, wo unter anderem Zuckerrohr, Mais, Mango, Papayas und Kaffee angebaut werden. Bei dieser Wanderung bekommt man einen tollen ersten Eindruck von der Insel und ihrer tollen Vegetation.
Obwohl die Küstenwanderung mit 6 Stunden Gehzeit und ständigem bergauf- und bergab gehen lang und anstrengend ist, war sie eines meiner Highlights. Von Chã de Igreja nach Ponta do Sol geht man immer mal wieder ein Teil des Weges an der Küste, wobei der Wind für willkommene Abkühlung sorgt. Andere Wegabschnitte führen wiederum Richtung Landesinnere, wo man oftmals Eseln, Ziegen oder einer Kuh begegnet. Kurz vor Ponta do Sol hatte ich sogar das Glück, mehrere Schildkröten vom Weg aus im Meer schwimmen zu sehen. Ponta do Sol ist übrigens ein schöner Ort, um durch die kleinen Straßen zu flanieren, Postkarten zu schreiben oder authentische Urlaubssouvenirs zu kaufen. Abends lädt der Ort dazu ein, sich mit einem Glas Ponche oder Grogue an die Küste zu setzen.
Die Rundwanderung im Paúl Tal ist ebenfalls ein Highlight, besonders für Pflanzenliebhaber. Man kommt vorbei an Mango-, Papaya- und sogar Guavenbäumen, deren Früchte, wenn sie reif sind, sogar von den Wanderwegen aus erreichbar sind. Hat man die Möglichkeit sich hier bei einer Familie gerösteten Kaffee zu kaufen, sollte man das auf jeden Fall tun. Der Kaffee ist wirklich ein Genuss.
Fogo: Schwarze Sandstrände, erstarrte Lava und Weingenüsse auf der Feuerinsel
In der Inselhauptstadt São Filipe: Ein Highlight in São Filipe sind definitiv die bunten Häuser und die Wandmalereien. Beim Schlendern durch die Straße findet man immer mal wieder zwischen vergessenen Häuserruinen wunderschöne und oftmals farbenfrohe Wände. Ein Stadtspaziergang ist auf jeden Fall lohnenswert. Außerdem ist ein absolutes Muss ein Spaziergang am langen, schwarzen Sandstrand.
Lavaformationen in der Chã das Caldeiras: Man fühlt sich ein bisschen wie in einem Science Fiction Film. Überall um einen herum sieht man erstarrte Lava, die zum Teil durch Häuser geflossen und am Fenster oder auf den Terrassen zum Stehen gekommen ist. Teilweise sind ganze Häuser und sogar Kirchen von der Lava begraben worden, von denen jetzt nur noch Teile der Dächer zu sehen sind. Besonders beeindruckend ist, dass die Leute alles wieder aufbauen und sogar aus der vorhandenen Lava Baumaterialien für ihre Häuser schaffen.
Weingenuss: Eine weitere Überraschung war für mich der gute Wein auf Fogo. Nach den ersten Eindrücken von der Chã hätte ich nie gedacht, dass dort oben Weinanbau überhaupt möglich ist. Wer also die Möglichkeit hat an einem „wine tasting“ teilzunehmen, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.
Hoch hinaus auf den Vulkan: Ein weiteres „must see“ auf Fogo ist natürlich der Pico de Fogo. Wer, so wie ich, nicht die körperliche Fitness hat ihn zu besteigen, sollte aber unbedingt eine Wanderung auf den Ausbruchskrater von 2014, den Pico Pequeno machen. Oben angekommen riecht man noch vereinzelt die Schwefelgase aus dem Krater aufsteigen. Außerdem ist der Boden noch sehr heiß: Lässt man Wasser darauf tröpfeln, verdampft dieses innerhalb von Sekunden. Überall liegen kleine Gesteine mit Schwefelablagerungen herum und beim Herabgehen kann man ähnlich wie beim Skilaufen auf dem Sand den Berg hinuntergleiten.
Santiago: Afrikafeeling und Entspannung
Bei Ankunft auf Santiago hatte ich direkt wieder „das Afrikafeeling“ wie in Tansania. Überall wuseln Menschen auf den Straßen umher und man kann bei Frauen und Männern an der Straße lose Bonbons, Kaugummis und sonstige Süßigkeiten kaufen. Besonders in Assomada merkt man den stark afrikanisch geprägten Einfluss der Insel. Auf dem Wochenmarkt kann man alles Mögliche, was man zum Leben so braucht oder auch nicht braucht, an den verschiedenen Ständen kaufen.
Tarrafal ist ein schöner Ort zum Entspannen und Baden an einem super schönen Sandstrand. Mein persönliches Highlight war der wunderschöne Sonnenuntergang beim Abendessen vor meinem Abflug im Oasis Praiamar in Praia.
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