Reisebericht "Faszinierende Inselwelten"
Von unserer Reiseteilnehmerin Gertrud, Januar 2024
Unsere Reise beginnt auf Santiago, in Praia, der Hauptstadt des Archipels. Nach einer kurzen Wanderung durch das Ribeira-Tal gelangen wir nach Cidade Velha, dem Ort, wo vor 500 Jahren die Geschichte der Besiedelung der Kapverden begann, heute ist es Weltkulturerbe. Am nächsten Tag nehmen wir teil an einem Sozialprojekt, welches den Kindern ein Bewusstsein für ihre Umwelt vermitteln soll und zur Begrünung der Stadt beiträgt: Zusammen mit den Schülern einer Grundschule pflanzen wir jeder einen Baum. Bei einer Rundfahrt über Santiago bekommen wir einen ersten Eindruck von der Schönheit der Inseln und bewundern auf einer Wanderung durch die Gebirgszüge der Serra Malagueta den größten Kapokbaum des Archipels.
Auf São Vicente tauchen wir ein in das quirlige Treiben der Stadt Mindelo mit ihren bunten Marktständen und dem Flair einer „Großstadt“. In einem ehemaligen Arbeiterviertel besuchen wir Handwerker und Künstler, bewundern ihre Arbeiten sowie die großartig gestalteten Graffiti an den Hauswänden und probieren einheimisches Gebäck.
Auf Santo Antão wandern wir durch das herrliche Paúl-Tal, das grünste Tal des Archipels. Auf unserem Streifzug durch die üppige Vegetation mit ihren Mango- und Papayabäumen, den Zuckerrohr- und Bananenplantagen sowie den terrassenförmig angelegten Feldern mit Bohnen, Maniok und Yamswurzeln begegnen wir freundlichen Menschen bei ihrer Arbeit. Wir besuchen eine Destillerie, wo aus dem Zuckerrohr das Nationalgetränk, der Grogue, hergestellt wird, und natürlich müssen wir ihn auch probieren!
Das beeindruckendste Erlebnis für uns ist der Aufenthalt auf der Feuerinsel Fogo mit dem Aufstieg auf den 2.829 Meter hohen Pico do Fogo, dem höchsten Vulkan der Kapverden. Ausgangspunkt der Wanderung ist Cha das Caldeiras, ein Dorf am Fuße des Vulkans auf 1.700 Metern Höhe, welches nach einem Ausbruch im Jahre 2014 vollkommen von der Lava verschüttet und 2019 von den Bewohnern wieder aufgebaut wurde. Der Aufstieg ist anstrengend, schweißtreibend und kräftezehrend, aber als wir nach vier Stunden den Kraterrand erreichen, wird unsere Mühe mit einem grandiosen Einblick in den Schlund des Vulkans belohnt. Unser Guide Eurico steigt mit einigen Mutigen aus der Gruppe noch bis zur Spitze des Berges, wo aber leider aufgrund der Wetterverhältnisse die Sicht eingeschränkt ist. Abwärts geht es schneller: Über die Vulkanasche rutschen wir ins Tal wie auf einer Skipiste.
Auf der Sandinsel Sal endet unsere Reise, wir relaxen bei angenehmen 25 Grad am langen Sandstrand mit dem türkisblauen Wasser und nach einem gemeinsamen Abschiedsessen geht es zurück ins kalte Deutschland.
Es war eine fantastische Reise, auch wenn nicht immer alles nach Plan verlief. In kurzer Zeit lernten wir viele Facetten der Kapverden kennen: grüne Täler mit üppiger Vegetation, karge Vulkanlandschaften, grandiose Gebirgszüge mit tiefen Schluchten, großartige Sandstände, quirlige Städtchen und ruhige, manchmal einsam gelegene Dörfer. Unsere Guides waren Einheimische, die uns ein Stück ihrer Kultur vermittelt haben und aus deren Erzählungen die Liebe zu ihrem Land sprach.
Ein großes Dankeschön an alle, die an der Gestaltung dieser Reise beteiligt waren, allen voran natürlich Ruben, der uns in der gesamten Zeit betreut hat und uns die Grundzüge des Oril-Spiels, welches überall in den Straßen gespielt wird, beigebracht hat.