Nachhaltige Fernreisen: Geht das überhaupt?
Tipps für nachhaltigere Reisen in die Ferne
Feine, weiße Strände, fremde Kulturen und exotische Geschmäcker – das werden Reisebegeisterte wohl eher nicht im heimischen Spreewald finden (auch wenn dieser andere Vorzüge hat!). Viele Menschen zieht es weiter weg, in Orte, die man mit dem Zug nicht erreichen kann. Hier wird eine Anreise mit dem Flugzeug unumgänglich, was aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes alles andere als nachhaltig ist. Fernreisen per se können also nicht komplett nachhaltig sein. Punkt.
Dennoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine Fernreise nachhaltigER zu gestalten …
Nachhaltige Fernreisen: Kompensation der CO2-Emissionen
Die Kompensation der CO2-Emissionen, die beispielsweise Ihr Flug verursacht, ist zwar derzeit nur eine „Krücke“, aber dennoch besser als die Problematik komplett zu ignorieren. CO2-neutrale Treibstoffe sind derzeit noch nicht auf dem Markt zu finden. Doch wie funktioniert Kompensation eigentlich genau? Seriöse Nichtregierungsorganisationen, wie beispielsweise atmosfair, rechnen aus, wie viele Kilogramm CO2 Ihr Flug verursacht hat und ermitteln anhand dessen einen Spendenbetrag. Diese Spenden fließen dann in den Ausbau erneuerbarer Energien in Ländern, wo es diese bisher kaum gibt. Somit wird dort das CO2 eingespart, das ansonsten durch fossile Energien entstanden wäre. Gleichzeitig haben die Menschen vor Ort auch etwas davon, weil sie Zugang zu sauberer Energie erhalten, was wiederum zu höheren Bildungschancen führt. Derzeit von atmosfair unterstützte Projekte sind beispielsweise der Bau von Fotovoltaik-Großkraftwerken in Senegal, die Entwicklung eines kleinen Wasserwerks in Honduras oder auch Bildungsprogramme zum Klimawandel an deutschen Schulen.
Damit Sie sich die Verhältnisse des CO2-Ausstoßes einmal vor Augen führen können:
- Das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen: 1.500 kg
- Pro-Kopf-Jahresemission in Deutschland: 11.000 kg
- Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km): 2.000 kg
- Ein Flug von Frankfurt nach Bangkok (1 Person): ca. 2.500 kg
Nachhaltige Fernreisen: Einheimische unterstützen
Neben dem ökologischen Aspekt, der sich einem beim Thema nachhaltige Fernreisen als Erstes aufdrängt, sind auch die sozialen Gesichtspunkte nicht zu vernachlässigen. So bildet der Tourismus für viele Einheimische in fernen Ländern eine Lebensgrundlage. Soziale Nachhaltigkeit auf Fernreisen bedeutet demnach auch, darauf zu achten, dass so viel wie möglich von Ihren Ausgaben im Land bleibt. Suchen Sie sich also Hotels oder Unterkünfte aus, die von Einheimischen geführt werden, anstatt von internationalen Hotel-Giganten. Kleine, persönlichere Unterkünfte sind in der Regel auch viel sympathischer und bieten die Grundlage spannender Begegnungen. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche (Öko-)Hotels, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. So wird beispielsweise auf grünen Strom, keine Plastikverpackungen und Bio-Lebensmittel geachtet.
Ihre Unterkunft ist nicht die einzige Möglichkeit, die Einheimischen vor Ort zu unterstützen. Verzichten Sie unbedingt auf All-Inclusive-Hotels und besuchen Sie lokale Restaurants. Nicht nur ist es unheimlich spannend, landestypische Gerichte zu probieren, auch kommen Sie mit den Menschen vor Ort in Kontakt und lernen so noch mehr über die Traditionen, Lebensweisen und den Alltag im Reiseland.
Nachhaltige Fernreisen: Aufenthaltsdauer und Unternehmungen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, seinen Aufenthalt im Reiseland so klimafreundlich wie möglich zu gestalten. Aktivitäten wie Radfahren, Wandern oder Kanufahren sind nicht nur CO2-neutral, sondern auch gesund! Viele dieser Unternehmungen bedürfen zudem keiner aufwendigen Planung vorab und können spontan geschehen. Um in Ihrer Reisedestination von A nach B zu kommen, bieten sich öffentliche Verkehrsmittel an, wenn diese denn ausreichend ausgebaut sind. Zudem raten wir Ihnen bei Fernreisen, so lange wie möglich vor Ort zu bleiben. Je länger nämlich Ihr Aufenthalt ist, desto kleiner wird Ihr Anteil des Fluges am gesamten CO2-Fußabdruck der Reise.
Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter – melden Sie sich einfach direkt bei unseren Reise-Experten, telefonisch oder per E-Mail.
Kommentar schreiben
Kommentare
Keine Kommentare