La Gomera: Was muss man sehen?
Kolonialer Charme versus Hippie-Atmosphäre und viel Natur
Auch wenn die Hochzeit La Gomeras als Hippie-Paradies schon lange vorbei ist, finden sich auf der kleinen Kanareninsel bis heute Orte, an denen sich das alte Aussteigerflair noch nachvollziehen lässt. Noch tiefer in die Geschichte der Insel eintauchen kann man in der Hauptstadt San Sebastián und der Siedlung Agulo mit ihrer hübschen Kolonialarchitektur. Naturliebhaber werden den UNESCO-geschützten Garajonay-Nationalpark schätzen. Inmitten seines märchenhaften Nebelwaldes lässt es sich herrlich wandern. Doch nicht nur hier kommen Wanderfreunde auf ihre Kosten. Insgesamt kann man La Gomera weitgehend zu Fuß erkunden, denn die Insel überzieht ein weitläufiges Wegenetz. Als Experte für die Inseln im Atlantik verrät REISEN MIT SINNEN, welche sechs Highlights man auf La Gomera auf jeden Fall sehen muss.
Die Hauptstadt San Sebastián: Was muss man sehen?
Die Hauptstadt La Gomeras ist San Sebastián, mit 8.000 Einwohnern eher ein verschlafenes Städtchen, abgesehen vom quirligen Hafen, wo Fähren und Kreuzfahrtschiffe anlegen. Die attraktivsten Sehenswürdigkeiten stellen die Häuser im Kolonialstil dar, deren Fassaden häufig schöne Balkone zieren. Auch ein Bummel über die Einkaufsstraße Calle Real lohnt sich. Kleine Boutiquen wechseln mit landestypischen Bäckereien, Café und Restaurants. Die Igesia de la Asunción, die wichtigste Kirche La Gomeras, verdankt ihre Bedeutung dem Besuch Christoph Kolumbus‘, bevor er sich auf seine Schiffsreise nach „Indien“ machte. Dieser letzte Landgang des Seefahrers strahlt in seiner kulturellen Bedeutung auf ganz San Sebastián aus. Und die koloniale Atmosphäre des Ortes lässt tatsächlich die Gegenwart ein wenig in Vergessenheit geraten.
Was muss man auf La Gomera sehen – kolonialer Charme
Agulo, im Norden der Insel, besticht wie San Sebastián mit seinem kolonialen Charme und der historischen Bausubstanz. Die 1.000-Einwohner-Gemeinde nimmt für sich in Anspruch, die schönste Altstadt der gesamten Kanarischen Inseln zu besitzen. Auch die umgebende Natur mit ihren grünen Terrassenfeldern und der Lage auf einem Plateau über dem Meer vor einer beeindruckenden roten Steilwand trägt zur besonderen Aura des Dorfes bei. Oberhalb Agulos bietet der Mirador de Abrante einen atemberaubenden Ausblick über den Ort und das Meer bis hin nach Teneriffa. Schwindelfrei sollten Besucher der auf 600 Metern über dem Meeresspiegel liegenden Aussichtsplattform allerdings sein, denn sie ist komplett verglast und ragt sieben Meter aus der Steilwand heraus. Wer lieber auf diesen Nervenkitzel verzichtet, genießt den Blick genauso gut von der Terrasse des Lokals und dazu noch ein leckeres Getränk oder eine Speise.
La Gomera: UNESCO-Weltnaturerbe Garajonay-Nationalpark
Auf jeden Fall sehen muss man den Garajonay-Nationalpark. Er bildet das Herz La Gomeras und gehört seit 1986 wegen seines besonderen Ökosystems zum UNESCO-Welterbe. Mit seinem üppigen Lorbeerwaldbestand besitzt La Gomera mehr als die Hälfte der erhaltenen Laurisilva der gesamten Kanarischen Inseln. Neben den mächtigen Lorbeerbäumen finden sich hier die verschiedensten Pflanzenarten wie die bis zu 20 Meter hohen Baumheiden. Viele der im Garajonay-Nationalpark vorkommenden Pflanzen, beispielsweise der Gagelbaum, sind endemisch. Seine besondere Atmosphäre verdankt der Wald auch dem dichten Nebel, der durch die Kondensation der hohen Luftfeuchtigkeit entsteht. Der Nebel lässt die Umgebung unscharf werden und die Konturen verschwimmen. Besucher fühlen sich wie in eine Traumlandschaft versetzt. Doch keine Sorge vor Irrgängen, den Nationalpark durchzieht ein gutes Netz aus Wanderwegen. Über sie gelangt man bis auf den höchsten Berg La Gomeras, den knapp 1.500 Meter hohen Alto de Garajonay. Bei gutem Wetter kann man von seinem Gipfel bis hinüber nach Teneriffa, El Hierro, La Palma und sogar Gran Canaria sehen, ein großartiges Erlebnis.
Was muss man sehen: Hermigua und Playa de la Caleta
Ein guter Ausgangspunkt zum Erkunden des Garajonay bildet der beliebte Ort Hermigua im Inselnorden, der an den Nationalpark angrenzt. Hermigua liegt inmitten einer stets grünen Berglandschaft und profitiert vom Wasserreichtum der Region. Die hiesigen Bauern nutzen ihn zur Bewässerung ihrer weitläufigen Bananenplantagen. Der ganzjährig wasserführende Fluss Rio del Cedro mit seinem gut 100 Meter hohen Wasserfall El Chorro ist zudem ein Naturschauspiel. Eine weitere prägnante Sehenswürdigkeit Hermiguas sind die Zwillingsfelsen Roques de San Pedro. Sie sind die von außen sichtbaren Überreste eines alten Vulkanschlotes. Nahe Hermiguas befindet sich die windgeschützte Bucht La Caleta. Der Strand mit vulkanischem Sand gilt als der schönste in La Gomeras Norden. Im Schatten der Bäume können Badegäste mit Blick auf den Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa am Playa de la Caleta herrlich entspannen.
Vallehermoso – Obst- und Gemüsekammer La Gomeras
Besucher, die nicht am Strand hängen geblieben sind, sondern den Alto de Garajonay erklommen haben, sollten sich nicht den Abstieg durch das Tal Vallehermoso, entgehen lassen. Denn es trägt seinen Namen „schönes Tal“ völlig zurecht. Vom Tourismus weitgehend unberührt, ist die Umgebung besonders von der Landwirtschaft geprägt. Der Weg durch die „Obst- und Gemüsekammer“ der Insel führt durch üppig grüne Bananenplantagen, hübsche Weinberge, entlang Tomaten- und Kartoffelfeldern. Der gleichnamige Hauptort der Gemeinde Vallehermoso ist zwar nach San Sebastián die größte Ansiedlung La Gomeras, trotzdem verläuft das Leben hier ziemlich ruhig. Sehenswert sind neben der Kirche Iglesia de la Candelaria aus dem 17. Jahrhundert besonders Los Organos. Bei den „Orgelpfeifen“, die nur vom Meer aus betrachtet werden können, handelt es sich um eine imposante Felssteinformation. Die vom Ozean freigespülten Basaltsäulen zeigen eindrucksvoll, zu was Wind- und Wasserkraft in der Lage sind. Gleichzeitig veranschaulichen sie den vulkanischen Ursprung der Insel.
Was muss man auf La Gomera erleben – Hippieflair im Valle Gran Rey
Der Ruf La Gomeras als Hippie-Insel lässt sich noch besonders im Valle Gran Rey nachempfinden. Der Name des Tals bezieht sich auf Hupalupa, einen König der gomerischen Ureinwohner. Er nahm 1488 am Aufstand gegen die iberische Besetzung teil, deren Anführer dabei getötet wurde. Im „Tal des großen Königs“ hatten sich damals die meisten Aussteiger niedergelassen und trotz des zunehmenden Tourismus hat sich die Region ihren alternativen Charme bewahrt. Als DAS Charakteristikum La Gomeras muss man das Valle Gran Rey unbedingt sehen. In seiner Umgebung finden sich die typischen Terrassenfelder; farbenfrohe Gärten und zahlreiche Palmen prägen das Landschaftsbild. Zudem locken schöne Strände sonnenhungrige Gäste ins Valle Gran Rey.
Die schönsten Orte La Gomeras mit REISEN MIT SINNEN kennenlernen:
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