Islands versteckte Perlen
Geheimtipps für nachhaltige Erlebnisse
Island zieht mit seinen spektakulären Landschaften, mächtigen Wasserfällen und endlosen Weiten jedes Jahr immer mehr Reisende an. Doch diese Faszination bringt auch Herausforderungen mit sich. Der zunehmende Tourismus hinterlässt Spuren in der sensiblen Natur. Aber die Besucherströme konzentrieren sich oft auf wenige Hotspots wie die Blaue Lagune oder entlang des Golden Circle. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Island nachhaltig zu erleben. Abseits der ausgetretenen Pfade, umweltschonend und im Einklang mit der isländischen Kultur. Warum ist nachhaltiges Reisen in Island so wichtig? Die einzigartige Natur der Insel ist äußerst empfindlich. Die karge Vegetation braucht Jahrzehnte, um sich von Schäden zu erholen, und viele der spektakulären Landschaften sind von Erosion bedroht. Deshalb setzt Island auf Nachhaltigkeit: Rund 85 Prozent der Energie stammen aus erneuerbaren Quellen, zahlreiche Initiativen fördern einen umweltverträglichen Tourismus. Wer sich als Islandreisender für einen bewussten Umgang mit der Natur entscheidet, trägt dazu bei, dass die Schönheit des Insel auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt. In unserem Blogbeitrag stellen wir Ihnen nachhaltige Erlebnisse jenseits der üblichen Touristenpfade vor.

Nachhaltig unterwegs auf Island
Wer Island bewusst und nachhaltig bereisen möchte, sollte sich bereits bei der Planung Gedanken über eine umweltfreundliche Fortbewegung machen. Es gibt zahlreiche Alternativen zum herkömmlichen Mietwagen, um Emissionen zu reduzieren und Island dennoch flexibel zu erkunden. Island verfügt über ein gut ausgebautes öffentliches Busnetz. Vor allem Reykjavík und Umgebung lassen sich bequem mit den gelben Linienbussen der Firma Strætó erkunden. Mit den Überlandbussen erreichen Sie auch entlegene Regionen wie Akureyri im Norden oder Höfn an der Südostküste. Allerdings sind die Verbindungen abseits der Hauptrouten begrenzt, so dass sich eine Kombination mit Mitfahrgelegenheiten empfiehlt.
Die Plattform Samferða ist Islands Antwort auf nachhaltiges Reisen per Mitfahrgelegenheit. Hier können sich Reisende mit Einheimischen oder anderen Besucherinnen und Besuchern zusammenschließen, um gemeinsam Strecken zurückzulegen und so nicht nur den CO2-Ausstoß zu reduzieren, sondern auch Kosten zu sparen. Auch die sozialen Medien bieten sich an, um Fahrgemeinschaften zu organisieren. Besonders praktisch: Viele Isländer sind offen für Mitfahrer und so ergeben sich oft spannende Gespräche und wertvolle Insidertipps. Für alle, die auf ein Auto nicht verzichten wollen, aber dennoch auf Nachhaltigkeit achten, gibt es eine ideale Lösung: Elektroautos. Island setzt verstärkt auf erneuerbare Energien und produziert fast seinen gesamten Strom aus Wasserkraft, Erdwärme und Windkraft – eine perfekte Basis für emissionsfreies Fahren. Viele Autovermieter haben inzwischen Elektroautos im Programm, darunter Modelle mit ausreichender Reichweite, um auch entlegene Regionen zu erreichen. Zudem wird das Netz an Ladestationen kontinuierlich ausgebaut. Entlang der Ringstraße gibt es mittlerweile zahlreiche Schnellladestationen und auch in kleineren Orten finden sich immer mehr Lademöglichkeiten. Wer eine nachhaltige Tour plant, sollte sich vorab über die Ladestationen informieren und gegebenenfalls eine App zur Standortsuche nutzen.

Umweltfreundliche Unterkünfte: Wo nachhaltig nächtigen
Nachhaltiges Reisen umfasst nicht nur die Wahl des Verkehrsmittels, auch bei der Unterkunft können Sie bewusste Entscheidungen treffen. In Island gibt es zahlreiche Möglichkeiten, verantwortungsbewusst zu übernachten, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Viele der Unterkünfte nutzen erneuerbare Energien, um Strom und Wärme zu gewährleisten. Erdwärme ist in Island weit verbreitet und sorgt dafür, dass Heizung und Warmwasser weitgehend emissionsfrei sind. Einige Unterkünfte gehen noch einen Schritt weiter: Sie setzen auf energieeffiziente Bauweisen, nutzen Regenwasser zur Bewässerung oder bieten ausschließlich lokale und biologische Lebensmittel an. Besonders lohnenswert ist ein Aufenthalt auf einem nachhaltigen Bauernhof, wo Sie nicht nur die isländische Natur hautnah erleben, sondern auch mehr über die traditionelle Landwirtschaft erfahren können. Oft werden die Produkte direkt vom Hof serviert. Ein wahrer Genuss für alle, die Wert auf Regionalität und Frische legen. Camping ist eine weitere wunderbare Möglichkeit, Island besonders naturnah zu erleben. Um die empfindliche Natur zu schützen, ist das Wildcampen inzwischen stark reglementiert. Grundsätzlich gilt: Wer mit dem Zelt unterwegs ist, muss auf einem offiziellen Campingplatz übernachten. Glücklicherweise gibt es über 200 davon im ganzen Land, viele davon inmitten spektakulärer Landschaften. Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs ist, sollte sich vorher erkundigen, wo das Übernachten erlaubt ist.

Islands geheime Naturwunder nachhaltig entdecken
Die meisten Reisenden besuchen Islands berühmte Naturwunder entlang der Ringstraße oder des Golden Circle. Doch das Land hat noch viel mehr zu bieten. Vor allem abseits der viel befahrenen Routen. Wer das Abenteuer sucht und die Natur in aller Ruhe genießen möchte, findet atemberaubende Wanderwege, die kaum überlaufen sind. In den Westfjorden empfiehlt sich eine Wanderung entlang der zerklüfteten Küste im Naturschutzgebiet Hornstrandir oder ein Ausflug zu den einsamen Klippen von Látrabjarg, einem Paradies für Vogelbeobachter. Auch die Ostfjorde bieten eindrucksvolle Naturerlebnisse, zum Beispiel auf den versteckten Pfaden rund um Borgarfjörður Eystri, einem der schönsten Wandergebiete Islands. Hier gibt es auch eine kleine, geschützte Aussichtsplattform, von der aus Sie Papageientaucher und andere Seevögel aus nächster Nähe beobachten können, ohne ihren Lebensraum zu stören. Durch die Wahl weniger frequentierter Routen entlasten Sie nicht nur überlaufene Regionen, sondern erleben die isländische Natur in einer Tiefe, die an den bekannten Hotspots oft verloren geht.

Sie möchten nach Ihrer Wanderung ein entspannendes Bad im heißen Quellwasser genießen? Während die Blaue Lagune seit langem ein Besuchermagnet ist, gibt es in Island zahlreiche natürliche heiße Quellen, die Sie ohne großen Andrang genießen können. Hier baden Sie inmitten ursprünglicher Landschaften, oft nur mit wenigen anderen Menschen und ganz ohne künstliche Einrichtungen. Eine der schönsten natürlichen heißen Quellen ist Reykjadalur, das „Tal der heißen Flüsse“. Nach einer etwa einstündigen Wanderung über dampfende Hügel und durch weite Täler erreichen Sie einen geothermisch erwärmten Fluss, der zu einem heißen Bad einlädt. Bitte verwenden Sie keine Seife oder Shampoo, um das Wasser nicht zu verunreinigen. Ein weiteres verstecktes Juwel ist Fosslaug, eine kleine natürliche heiße Quelle unweit des Wasserfalls Reykjafoss im Norden Islands.
Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter – melden Sie sich einfach direkt bei unseren Reise-Experten, telefonisch oder per E-Mail.
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