Die Geschichte von São Tomé und Príncipe
Historische Stätten und koloniales Erbe
Noch nie von São Tomé und Príncipe gehört? Da sind Sie nicht allein, denn die Inseln sind noch ein Geheimtipp abseits des Touristenrummels. Scheinbar endlose Sandstrände, türkisblaues Wasser, im Hinterland dichter Dschungel und ganzjährig konstant warme Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad Celsius. Der winzige Inselstaat São Tomé e Príncipe liegt fast genau auf dem Äquator im Golf von Guinea, etwa 300 Kilometer westlich von Gabun. Wann die Inseln entdeckt wurden und welche Sehenswürdigkeiten der Kolonialgeschichte Sie auf Ihrer Reise entdecken können, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Wer hat São Tomé e Príncipe entdeckt?
1472 wurde der Archipel von portugiesischen Seefahrern entdeckt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Inseln unbewohnt. In den ersten Jahren nutzten die Portugiesen die Inseln als Strafkolonie und Sklavenumschlagplatz. Sie wurden zu einer wichtigen Station im transatlantischen Sklavenhandel. Während der Kolonialzeit wurden viele afrikanische Sklaven nach São Tomé und Príncipe gebracht, um auf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Die Arbeitsbedingungen waren extrem hart und viele Sklaven starben aufgrund der brutalen Behandlung und der schlechten Lebensbedingungen. Nach Jahrhunderten der portugiesischen Kolonialherrschaft erlangte São Tomé und Príncipe 500 Jahre später, am 12. Juli 1975, die Unabhängigkeit und ist neben den Seychellen eines der kleinsten Länder Afrikas. In den ersten Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit erlebte São Tomé und Príncipe politische Instabilität mit mehreren Staatsstreichen und Regierungswechseln. In den 1990er Jahren leitete der Staat einen Demokratisierungsprozess ein. Mehrere demokratische Wahlen wurden abgehalten und die politische Lage stabilisierte sich allmählich. Heute ist São Tomé und Príncipe eine demokratische Republik mit einem Mehrparteiensystem.
Die meisten der rund 170.000 Einwohner leben auf der größeren Insel São Tomé. Genauer gesagt in der Hauptstadt, die ebenfalls São Tomé heißt.
Historische Sehenswürdigkeiten auf São Tomé e Príncipe
Während der Kolonialzeit wurden auf den Inseln zahlreiche historische Stätten errichtet, die bis heute erhalten geblieben sind. So können Sie auf Ihrer Reise in die Vergangenheit von São Tomé und Príncipe eintauchen. Eines der bekanntesten Bauwerke ist die Festung São Sebastião in der Hauptstadt São Tomé. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut, um die Insel vor Angriffen zu schützen. Heute beherbergt sie ein Museum, das die Geschichte des Landes und die Auswirkungen des Sklavenhandels zeigt. Ein weiteres bedeutendes historisches Bauwerk ist die Kathedrale von São Tomé mit ihrem beeindruckenden Portal und den kunstvollen Holzschnitzereien. Sie wurde im 16. Jahrhundert von den Kolonialherren erbaut und ist eine der ältesten Kirchen Westafrikas.
Die ehemalige Kakaoplantage Roça Agostinho Neto auf der Insel São Tomé ist heute ein Museum und erzählt die Geschichte des Kakaos und des Sklavenhandels auf den Inseln. Die historische Kaffeeplantage Roça Sundy bietet einen Einblick in die Geschichte des Kaffeeanbaus auf den Inseln. Hier kann man auch übernachten. Die ehemaligen Plantagengebäude sind heute ein Hotel.
Fazit
Die Geschichte von São Tomé und Príncipe ist weit mehr als eine Chronik der Entdeckungen und Kolonialisierungen, sie ist ein lebendiges und teilweise tief bewegendes Mosaik aus Kulturen, Ereignissen und menschlichen Bestrebungen. Vom ersten Fußabdruck des portugiesischen Entdeckers bis zu den zahlreichen historischen Stätten bietet der Archipel eine ebenso lehrreiche wie faszinierende Reise in die Vergangenheit. Diese vielschichtige Geschichte ist nicht nur ein Rückblick, sondern prägt auch die Identität und den Reichtum des heutigen São Tomé und Príncipe. Ein Besuch der Inseln ist daher nicht nur eine Gelegenheit zur Erholung, sondern auch ein tiefes Eintauchen in eine facettenreiche Geschichte, die es zu erforschen gilt.
Sie möchten die bewegende Geschichte von São Tomé e Príncipe selbst erkunden?
Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter – melden Sie sich einfach direkt bei unseren Reise-Experten, telefonisch oder per E-Mail.
Kommentar schreiben
Kommentare
Keine Kommentare