Geheimnisvolle Inseln: Zwischen bunten Korallenfischen und hinduistischen Tempeln
Susana Miranti Kröber (Reiseleiterin), 09.05.2018
Reiseleiterin Susana war im April 22 Tage mit einer unserer Reisegruppen in Indonesien unterwegs. In ihrem Reisebericht erzählt sie von der faszinierenden Flora und Fauna der Inselwelten.
Es ist schwer zu sagen, ob die Inseln Indonesiens oder das Dazwischen faszinierender sind. Nusantara, wie die Indonesier ihre Heimat nennen (Nusa= Insel, antara= dazwischen), ist mit seinen über 17000 Inseln der größte Archipel der Erde, der sich in West-Ostrichtung über eine Fläche erstreckt, die der Entfernung von Island bis Irak entspricht. Und wer auf dieser Reise zum ersten Mal mit dem Schnorchel unter die Wasseroberfläche schaut, wird meine Frage verstehen. Im lauwarmen Wasser eröffnet sich uns ein Anblick wie in einem Aquarium und immer wieder rufen wir einander aufgeregt zu, wenn wir wieder einen gelbgepunkteten Kofferfisch oder eine besonders bunte Gruppe von Korallenfischen entdeckt haben. Und es wird immer besser – vom ersten Tagesausflug vor Maumere zum zweiten an den 17 Inseln vor Riung und dann natürlich bei unserer dreitägigen Schiffstour im Komodo-Nationalpark, wo diesmal wieder meterlange majestätische Mantas um uns herumschweben, Wasserschildkröten abtauchen, Delfine um das Schiff springen und ich in der prachtvollen wimmelnden "Fischsuppe" manchmal prustend auftauchen muss, denn wenn man vor Begeisterung lacht, dringt Wasser in die Schorchelbrille.
Aber auch über Wasser gibt es auf dieser Reise reichlich Anlass zu Begeisterung. Besonders spannend finde ich, dass wir drei Inseln besuchen, die verschiedener nicht sein könnten: das hinduistische Bali mit seinen zahlreichen Tempelfesten, wo schöne Frauen Opfergaben auf den Köpfen tragen und wo die saftig grünen Reisfelder, Palmen und allgegenwärtigen Blüten einen bei aller touristischen Entwicklung verstehen lassen, warum es auch "Paradiesinsel" genannt wird. Wir besuchen Tempel, erwandern Reisterrassen und kochen uns in einer urigen Freiluftküche mit viel Spaß unsere eigenes balinesiches Mahl. Auf Floreserwarten uns völlig andere Kulturen: katholisch/animistisch geprägt, mit einer Bevölkerung, die teilweise schon etwas melanesischen Einschlag hat, und wo es einem passieren kann, dass man von einem katholischen Priester zur Feier seiner Weihe zu einem Peitschentanz eingeladen wird, der die Geister besänftigen soll. Hier besteigen wir den Kelimutu-Vulkan, dessen drei verschiedenfarbige Seen bei meinen Besuchen öfter mal die Farbe gewechselt hatten, besuchen eine Insel mit tausenden Flughunden, lassen uns die hohe Kunst des Ikatwebens zeigen, bei dem die Muster durch Abbinden der Fäden vor dem Färben entstehen und - ein weiteres Highlight - wir begegnen den Komodo-Waranen, größte lebende Echsen der Erde, die nur hier vorkommen. Auf Lombok betreten wir wieder eine ganz andere Welt. Hier hat plötzlich jedes Dorf eine Moschee und die Frauen tragen Kopftücher – was sie aber nicht unbedingt davon abhält mit uns unter dem Wasserfall zu tollen und Selfies zu machen. Es gibt sogar eine alte lokale Form des Glaubens, bei der nur dreimal am Tag gebetet wird und das Opfern eines lebendigen Büffels im Kratersee des Rinjanivulkans ein wichtiges Ritual ist. Am letzten Tag unternehmen wir noch eine entspannte Fahrradtour, wo wir ständig mit großem "Hallo" begrüßt werden und lachende Schulkinder uns abklatschen wollen. Am Ende der Reise hat das wunderbare allgegenwärtige Lächeln auf uns abgefärbt und es kann gut sein, dass wir von der entspannten Lebensart der Indonesier zuhause noch lange zehren.
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