Reisen mit Sinnen
02.05.2023

Essen in der Mongolei: Vier spannende Gerichte

Mongolische Gerichte, die vom Asia-Buffet weit entfernt sind

Das Essen in der Mongolei ist eng verbunden mit der Lebensweise vieler Mongolen. Jeder vierte Einwohner ist Nomade und zieht mit seinen Tierherden ohne festen Wohnsitz durch die kargen und scheinbar unendlich wirkenden Steppen. Jedes Anzeichen von Zivilisation, Städten, geschweige denn Supermärkten wirkt ganz weit entfernt. Daher sind viele Mongolen reine Selbstversorger, was dazu führt, dass die Hauptnahrungsmittel Fleisch und Milchprodukte sind. Für Veganer:innen gibt es hier demnach leider nur wenige Möglichkeiten. Obst und Gemüse spielen eine sehr untergeordnete Rolle, da sie schlichtweg nicht oder sehr schlecht angebaut werden können. Dennoch gewinnen manche Gemüsesorten und Kartoffeln zunehmend an Bedeutung. Steckrüben, Karotten und Weißkohl landen beispielsweise regelmäßig im Kochtopf. Im Folgenden möchten wir Ihnen vier Gerichte vorstellen, die aus der traditionellen mongolischen Küche nicht wegzudenken sind.

Ein mongolischer Bauer bringt einen Eimer Milch zu seiner Jurte
Ein Milchbauer läuft zu seiner Jurte

Mongolische Teigtaschen mit Fleischfüllung
Buuz

Buuz - Mongolische Teigtaschen

Buuz, oder auch Buuds geschrieben, sind gefüllte und gedämpfte Teigtaschen, die den zentralasiatischen Manti sehr ähneln. Gefüllt sind sie mit gehacktem Rind-, Schaf- oder Yakfleisch, gewürzt mit Zwiebeln, Knoblauch sowie anderen Gewürzen. Die dekorative Gestaltung der Teigtaschen ist der große Stolz des Kochs. Manche werden rund zusammengefaltet, andere halbkreisförmig zusammengedrückt – ähnlich wie chinesische Gyozas. Beilage zu den Buuz sind häufig Kartoffelbrei, Reis oder Kohl. Das Gericht wird traditionell am mongolischen Neujahr verzehrt, aber auch ganzjährig in beinahe jedem Restaurant in Ulaanbaatar angeboten.

Ein mongolisches Nudelgericht mit Fleisch und Gemüse
Tsuivan

Tsuivan - Mongolische Nudelpfanne

Das Wort Tsuivan stammt aus der chinesischen Sprache und bedeutet so viel wie „gebratener, geschnittener Pfannkuchen“, was auf die Zubereitungsart zurückzuführen ist. Der Nudelteig wird flach wie ein Pfannkuchen ausgerollt, gebraten und daraufhin in Streifen geschnitten. Diese Pfannkuchenstreifen werden dann mit ein wenig Wasser zu gebratenem Fleisch und Gemüse gegeben, bis der Teig etwas weicher ist. Das Gemüse besteht meist aus Möhren und Zwiebeln.

Viele Stücken Aaruul trocknen in der mongolischen Steppe
Aaruul

Aaruul - Mongolischer Käse

Aaruul sind Milchprodukte der mongolischen Küche. Traditionell wird dafür Quark flach ausgedrückt, in Stücke geschnitten und auf den Jurten in der Sonne getrocknet. Aufgrund des niedrigen Wassergehalts sind die Käsestücke dann monatelang haltbar. Mit einem süßlich-säuerlichen Geschmack sind sie besonders in den Sommermonaten und insbesondere während des Naadamfestes, einer gefeierten Sportveranstaltung ähnlich der Olympischen Spiele, sehr beliebt.


Ein Topf voller Airag, vergorener Stutenmilch
Airag

Airag - Das Nationalgetränk

Airag wird auch Kumys genannt und gilt in der Mongolei als Nationalgetränk, auch wenn es in anderen Ländern wie Russland, Kasachstan, Kirgisistan oder der Türkei ähnlich beliebt ist. Es besteht aus gegorener Stutenmilch, an dessen Gärung Milchsäurebakterien und Hefen beteiligt sind. Das Getränk ist leicht alkoholisch und schmeckt prickelnd säuerlich. Aufgrund seines hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalts dient es den Nomaden beizeiten auch als Ersatz für frisches Obst und Gemüse.

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