#FokusNachhaltigkeit
El Hierro – die nachhaltige Insel
Die Kanareninsel El Hierro gilt nicht nur als Naturschönheit. Sie ist die erste Insel der Welt, die sich fast ausschließlich durch erneuerbare Energien selbst versorgt. Unser Reiseleiter und Qualitätsmanager Robert war selbst schon auf der Insel und verrät im Interview mehr über das nachhaltige Konzept der Insel und warum er sie als besonders authentisch und entspannt erlebt hat.
Für viele gilt die Kanareninsel El Hierro als unberührtes Naturparadies am Rande Europas. Du warst selbst schon auf der Insel – welchen Eindruck hat sie bei dir hinterlassen?
El Hierro hat mich wirklich überrascht. Die Insel unterscheidet sich enorm von ihren kanarischen Inselschwestern. Statt des Massentourismus entdeckt man hier noch das authentisch-kanarische Leben – keine vorgetäuschte „Touristenwelt“. Das liegt vielleicht daran, dass es auf El Hierro keine, oder fast keine, Strände gibt. Das ist aber gar nicht schlimm! Stattdessen bietet die Insel zahlreiche wunderschöne Buchten und Naturschwimmbecken. Baden lässt es sich also problemlos auch ohne Strände.
El Hierro ist ein absolutes Natur- und Wanderparadies – die Insel ist bekannt für ihre bizarren Lavaformationen, tiefe Schluchten, kühle Kiefern- und Lorbeerwälder und sonnige Blumenwiesen. Wer in die pure Natur eintauchen möchte, ist auf dieser Insel goldrichtig.
Neben der Natur ist mir wichtig, ein Gefühl für die Insel und die Menschen zu bekommen. Bei 100-300 Zimmerbetten ist es auf El Hierro wirklich leicht in das Inselleben einzutauchen & sich mit den Inselbewohnern auszutauschen.
El Hierro ist die erste Insel der Welt, die sich fast ausschließlich durch erneuerbare Energien selbst versorgt – was bedeutet das konkret?
El Hierro ist wirklich das, was man als „Nachhaltigkeitsinsel“ bezeichnen kann. Inseln haben im Allgemeinen leider häufig ein fragiles Öko- und Sozialsystem. Viele Inseln müssen Energie, wie zum Beispiel Dieseltreibstoff, importieren, um eine Energieversorgung gewährleisten zu können. Damit machen sie sich abhängig vom Festland. El Hierro nutzt seine Inselressourcen, um sich autark zu versorgen – ganz einfach mit Sonne, Wind und Wasser. Die regenerative Energie wird unter anderem durch Windräder und ein Hauptspeicherbecken erzeugt – daneben gibt es Generatoren, Transformatoren, ein Wasserauffangbecken und eine Meeresentsalzungsanlage.(Detaillierter Informationen darüber, wie das Energiesystem funktioniert, finden Sie hier.)
Außerdem ist El Hierro UNSESCO-Biosphärenreservat und die Inselverwaltung hat ein ausgedehntes Meeresschutzgebiet ausgewiesen.
Wie zeigt sich der nachhaltige Ansatz im Alltag auf der Insel?
Auf der Insel wird die Natur spürbar geschützt und sanfter Tourismus gefördert. Sie ist UNSESCO-Biosphärenreservat und die Inselverwaltung hat ein ausgedehntes Meeresschutzgebiet ausgewiesen. Mir ist vor allem das kreative Engagement der Inselbewohner aufgefallen – ihr Interesse daran, Recycling-Projekte zu realisieren und die Versorgung ihrer Insel zu verbessern, ist vorbildlich. Inspiriert sind sie sicherlich von der alten Legende vom Garoé. Früher musste die Bevölkerung mit einem sinkenden Grundwasserspiegel und dramatischer Wasserknappheit kämpfen. Heute gibt es eine weitestgehend nachhaltige Wasser- und Energieversorgung. Das ist meiner Meinung nach inspirierend und zeigt, was in Sachen nachhaltigem Energiemanagement möglich ist, wenn man es versucht. Sehr große Investitionen sind dafür notwendig, allein das Energieprojekt auf El Hierro hat mehr als 80 Mio. Euro gekostet. Um solche Rahmenbedingungen und mutige Investitionen zu schaffen, ist die Politik gefragt.
Im Alltag auf der Insel ist mir außerdem innovative Infrastruktur aufgefallen. Elektromobilität wird großgeschrieben, man sieht am Straßenrand zahlreiche Aufladestationen.
Würdest du sagen, das „El Hierro“-Konzept ließe sich auch an anderen Orten umsetzen? Und wenn ja, wo?
Auf El Hierro herrschen tatsächlich perfekte ökologische Bedingungen, die sicher nicht an jedem Ort der Welt in dieser Form zu finden sind. Trotzdem gilt die Insel schon jetzt als großes Vorbild für andere Inseln, die teilweise schon nachziehen. Die Kanaren-Inseln zum Beispiel, allen voran La Gomera, orientieren sich stark am Beispiel El Hierros. Die Kanaren haben sich vorgenommen, regenerative Energiegewinnung auf allen Inseln zu fördern. Aber auch auf Madeira wird der nachhaltige Umgang mit Ressourcen schon länger vorangetrieben.
Warum passt El Hierro deiner Meinung nach so gut zu REISEN MIT SINNEN?
Auf El Hierro findet man all das, was die Reisen von REISEN MIT SINNEN ausmacht: Ein authentisches Inselleben ohne Massentourismus und eine atemberaubende Natur, die zum Wandern und Entdecken einlädt. Jede Menge Oooh & Aaah-Momente mit Inselbewohnern, die offen und herzlich sind. Man ist ganz nah dran am Kanaren-Alltag – ohne eine künstliche Tourismus-Umgebung.
Hast du zum Schluss noch einen Insider-Tipp für unsere Reisegäste?
Na klar, gerne – ich habe zwei Insider-Tipps für eine Reise nach El Hierro.
1. Als Individualreisender ist es herrlich, eines der schönen Ferienhäuser zu mieten und mit dem Mietwagen oder den öffentlichen Verkehrsmitteln die Insel zu erkunden. Mein Tipp: Mir hat es super gefallen, im klimatisch begünstigten „fruchtbaren Golftal“ bei La Frontera zu wohnen und von dort aus Ausflüge zu planen.
2. Wer gerne und viel wandert, für den ist eine Gruppenreise nach El Hierro die beste Wahl – durch die organisierten Transfers spart man viel Zeit, man muss nicht überlegen, wie man nach einer Wanderung zu seinem Mietwagen zurückfindet. Darüber hinaus versorgt der Reiseleiter die Gruppe während der Wanderung mit den besten Insider-Infos zu Flora & Fauna, Kultur oder Nachhaltigkeit.
Egal ob als Individualreisender oder Gruppenreisender – unsere Reiseberaterin Denise Sperling kennt sich bestens mit der authentischen Kanareninsel aus und berät sie gerne zu unserem Angebot oder stellt mit Ihnen Ihre Wunschreise zusammen!
Vielen Dank für das Interview, lieber Robert!
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