Reisen mit Sinnen
19.02.2018

Bali zum Anfassen

Ein Reisebericht von Nicole D., 19.02.2018

 

Im November vergangenen Jahres war Nicole mit REISEN MIT SINNEN im Rahmen unserer Kleingruppenreise „Bali zum Anfassen“ auf der Insel der Götter zu Gast. Nach anfänglicher Unsicherheit wegen der vulkanischen Aktivität des Vulkans Agung zeigen ihre Fotos und ihr Reisebericht, dass gerade zu einer Zeit, in der deutlich weniger Touristen auf der Insel zu Gast sind, sehr intensive und authentische Einblicke in die Alltagskultur der Balinesen möglich sind. Wer schon immer mit dem Gedanken gespielt hat Bali zu besuchen und selbst die bekannten und manchmal von Touristen stark frequentierten Sehenswürdigkeiten „ohne Schlangestehen“ zu sehen, ist jetzt genau richtig auf Bali.  

Ausblick in die grüne Natur

1. Tag: Ankunft am 5. November

Die Reise begann etwas holperig. Erst war unklar, ob sie überhaupt stattfinden konnte, da nicht genügend Anmeldungen zustande gekommen waren. Dann, als ich erfuhr, dass sie ausnahmsweise nur mit 4 Teilnehmern durchgeführt werden sollte und ich mich gerade anfing zu freuen, kam die Meldung in den Medien, dass der Vulkan Gunung Agung kurz vor dem Ausbruch stünde und 130.000 Menschen evakuiert wurden. Selbst wenn wir als Touristen auf Bali selber nicht direkt betroffen wären, so wäre aber Hin- oder Rückflug komplizierter gewesen. So richtig kam also keine Vorfreude auf. Aber ein Wunder geschah: 6 Tage vor Abflug verringerte der Vulkan seine Aktivität und es gab Entwarnung. Einem unbeschwerten Urlaub stand nun nichts mehr im Wege.

Sandhi, unser Reiseführer für die ganze Zeit, holte uns am Flughafen ab und fuhr mit uns nach Ubud, wo wir die ersten 5 Tage verbrachten. Das Hotel ist ein Traum. Es besteht aus kleinen Bungalows mit Terrasse. Zwischen den Häusern sind Bäche mit Goldfischen und von meinem Zimmer aus blickte ich auf den hauseigenen Tempel. Hier hat fast jedes Haus oder jede Familie einen eigenen Tempel. So eine „Familie“ besteht oft aus 100 Personen und muss nicht unbedingt verwandt sein. Man kann es vielleicht auch als Gemeinschaft bezeichnen. Jedenfalls sind gefühlt 30% der Gebäude auf Bali Tempel. Nachdem wir ausgepackt und uns in diesem Traum eingerichtet hatten, machten wir mit Sandhi einen Spaziergang durch die Reisfelder und hatten Abendessen in einem Biorestaurant in den Reisfeldern. Schöne Atmosphäre und ein sanfter Einstieg in unseren Urlaub.

2. Tag: Tempel und Vulkan Batur

Am zweiten Tag besuchten wir drei große und sehr alte Tempel in der Umgebung. So ein Tempel hat meist einen Vorhof, wo sich die Menschen treffen und Sandhi erklärte uns, dass man zuerst in dem Vorhof sitzt und zur Ruhe kommt, bevor man den Tempel betritt. So machten wir es auch. Saßen ein wenig auf einer Plattform und plauderten. Mit Sandhi ist es sehr entspannt. Er ist Balinese, hat aber 3 Jahre in Deutschland gelebt und spricht einigermaßen gut Deutsch. Der dritte Tempel (Pura Tirta Empul) bot eine Überraschung. Wir waren genau in der Woche eines großen, heiligen Festes da. Daher gab es überall Prozessionen und eben auch Rituale, denen wir beiwohnen konnten. Hier gingen die Menschen in ein großes Wasserbecken und führten eine rituelle Reinigung durch. Das war schön anzusehen. Auf der Weiterfahrt kamen wir an einer Prozession vorbei und konnten, mit Sarong und Schal um die Hüfte korrekt bekleidet, mit in die Tempelanlage und das bunte Treiben beobachten. Wunderbare Fotomotive! Abends war „frei“ und wir fuhren im hoteleigenen Shuttle nach Ubud, wo wir in einem wunderhübschen Garten saßen und etwas aßen. Schöner Ausklang des ersten vollen Tages auf Bali.

3. Tag: Radtour

Nach einem kurzen Abstecher zu einem Gewürzgarten, in dem wir Kaffee, Kakao und Gewürze in ihrer natürlichen Umgebung ansehen konnten, stiegen wir auf die Mountain-Bikes. Wie im Prospekt beschrieben ging es nur bergab und eigentlich musste man sich nur rollen lassen. Unterwegs hielten wir bei einem Wohnhaus an und durften rein gehen und uns alles anschauen. Das Wohnen ist sehr einfach und archaisch. Aber der hauseigene Tempel ist immer schön hergerichtet und geschmückt. Und auch an diesem Tag hatten wir wieder Glück. Bei dem Tempel, den wir besichtigen wollten, war wieder eine Zeremonie und wir konnten die ganze Farbenpracht fotografieren. Im ersten Hof waren die Opfergaben für die Götter aufgebaut. Nach dem Opferritual (wenn sich die Götter gelabt haben) kommen die Frauen und tragen diese farbenfrohen, teils mehrstöckigen Schalen dann auf dem Kopf nach Hause, wo die Familie alles verspeist. Daher bringt man auch nur Essen in den Tempel, das man selber mag. Mittags gab es im Garten der Fahrradtour-Firma ein wundervolles, authentisches Essen. Wir waren die einzigen Gäste dort. Wegen der unsicheren Lage des Vulkans waren wenig Touristen auf Bali. Den Nachmittag verbrachte ich allein in Ubud, wo ich mich zum ersten Mal in ein Fish Spa traute. Da fressen kleine Fische in einem Aquarium die Hornhaut von den Füßen. Lustig und etwas kitzelig. Amüsante Begebenheit dabei: Die Verkäuferinnen im dazugehörigen Laden,  die mangels Kundschaft viel Zeit hatten, übten zu viert den Legong Tanz. Mehr oder weniger direkt im Schaufenster. Die Terrasse direkt an einem Fluss, wo wir dann wieder gemeinsam zu Abend aßen, hatte Sandhi schön ausgesucht. Es gab eine Spezialität aus Ubud: Ente geschmort.

Ein altes Gebäude in Indonesien
Grünes Feld in Indonesien
3 einheimische Frauen in ähnlicher Kleidung sitzen auf einer Bank

4. Tag: Barong-Tanz und Bestattungszeremonie

Morgens fuhren wir zu einer Barong Vorführung. Herrlicher Platz mit tempelartigen Gebäuden und größerer Bühne. Da wir vorher eine Beschreibung der Geschichte bekommen hatten, konnten wir der Handlung ganz gut folgen. Danach kam wirklich der Höhepunkt der Reise. Sandhi hatte ausfindig gemacht, dass eine Verbrennung stattfinden sollte. Daher fuhren wir zunächst in eine kleinere Straße vor das Haus der Verstorbenen, wo ein farbenprächtiger Turm aufgebaut war. Darauf wird der Leichnam gelegt und zum Verbrennungsplatz getragen. An dem Turm waren 2 kleine Hühner (schwarz und weiß) mit den Füßen angebunden und flatterten ängstlich. Diese werden vor der Verbrennung befreit und fliegen gelassen. Schwarz und weiß wegen der Gegensätze im Leben, dem Guten und dem Bösen. Bis zur Prozession setzten wir uns in einen kleinen Kiosk an der Straße, um sie vorbei kommen zu sehen. Viele Frauen, die alle die gleichen, leuchtend blauen Blusen trugen, versammelten sich. Einige kamen auch in unseren Kiosk und warteten wie wir auf die Prozession. Nur, dass sie aus der Dorfgemeinschaft der Verstorbenen waren und keine neugierigen Zuschauer wie wir. Eine Verbrennung ist auf Bali eine freudige Angelegenheit. Die Hinduisten glauben an eine Wiedergeburt und das Feuer ist nötig, um die Seele aus dem Körper zu befreien. Anschließend wird die Asche ins Wasser gegeben, um die Seele zu reinigen. Und dann kam sie (die Prozession): Wieder bunt und fröhlich. [...]

Zum Mittagessen fuhren wir heim zu Sandhi. Seine Frau, eine liebenswerte und herzliche Frau, hatte für uns gekocht. Köstliche Gerichte, die in Körbchen, die mit Bananenblättern ausgelegt waren, serviert wurden. Putu, seine Frau, saß nicht mit am Tisch, sondern bastelte an Schmuck für das Tempelfest am kommenden Samstag. Die Tempelfeste sind eine wichtige Angelegenheit. Alle beteiligen sich mit Basteln, Kochen oder Musikmachen. Es ist auch nicht üblich auf Bali, sich zusammen zum Essen an einen Tisch zu setzen. Jeder isst für sich, wenn er Hunger hat. Die Hausfrau bereitet alles vor und stellt es in die Küche und jeder nimmt sich etwas, wenn er Hunger hat. Sandhi isst üblicherweise auch nicht am Tisch, sondern auf den Boden einer der Terrassen. Es sei denn er hat Touristen im Haus… Den großen Tisch nutzt er nur, wenn Nachbarn zum Biertrinken zu Besuch kommen. Während wir aßen kam auch seine Nichte (3 Jahre alt)  mit der Schwägerin vorbei. Sandhi erklärte uns, dass diese seine Mutter sei. Ratlosigkeit auf unserer Seite und Nachfragen. Die Mutter sei in ihrer Enkelin wiedergeboren. Das glaubt er tatsächlich. Wir sprachen daraufhin angeregt über Wiedergeburt, das Leben von mehreren Generationen unter einem Dach und die Rolle der Familie auf Bali. Das Grundstück von Sandhi ist relativ groß. Aber ca. 30 % der Fläche nimmt der hauseigene Tempel ein. Es gibt ein Extrahaus nur mit einer Küche. Ziemlich groß, da Putu gerne kocht. Ursprünglich lebten auch Sandhis Eltern auf dem Grundstück. Um Streit zwischen Mutter und Schwiegertochter zu verhindern, hat er ihr eine eigene Küche gebaut. Er sagte selber, dass es nicht so einfach für die eingeheirateten Frauen sei, mit der Schwiegermutter unter einem Dach zu leben. Seine Brüder leben woanders im Dorf. Einer bei seinem Onkel auf dem Grundstück, weil der keine Kinder hat und Sandhis Bruder adoptiert hat. Das ist hier üblich und nicht mit unserer Adoption zu vergleichen. Es geht darum, dass ältere Verwandte, die kinderlos sind im Alter versorgt sind. Das war schon ein sehr eindrucksvoller Tag. Erst die Verbrennung und anschließend der Besuch bei Sandhi. Das muss erst einmal verarbeitet werden. Danach besuchten wir noch eine Tanzschule, wo kleine Mädchen in den Legong eingeführt werden. Abends Essen in Ubud in einem wunderschönen Garten, mit Fusion Küche. So nannte es Sandhi, als ich den von ihm empfohlenen Fisch nicht bestellen wollte, weil er mit Sauce Hollandaise zubereitet war.

5. Tag: Tag zur freien Verfügung

Der Morgen begann mit einem kurzen Erdstoß. Die ganze Hütte wackelte – wie ich später erfuhr mit der Stärke 5 auf der Richterskala. Ich hatte es aber nur mitbekommen, weil ich schon um 6 Uhr wach war. Tagsüber dann Zeit um durch Ubud zu schlendern oder in den Monkey Forest zu gehen. Wir hatten von Sandhi den Tipp bekommen, dass man, wenn man außen am Park vorbei geht, auch ganz viele Affen sehen kann. So machten wir es.

6. Tag: Aufbruch nach Lovina

Es war viel Programm für diesen Tag geplant. Wir schafften nur die Hälfte davon und kamen trotzdem erst um 18 Uhr in Lovina an. (die fehlenden Programmpunkte holten wir an den folgenden Tagen nach) Das Mittagessen in den Reisfeldern fand ich sehr schön. Obwohl es wieder Buffet war, schmeckte das Essen wirklich gut. Und wir saßen fast direkt im Feld. Der anschließende Spaziergang durch die Reisfelder war bezaubernd. Die Hotelanlage „The Lovina“ ist ganz schön. Der Pool liegt direkt am Strand, so dass man entweder im einen oder anderen baden kann. Die  Beach Bar ist (wie der Name ja sagt) direkt am Meer. Dorthin ging ich am Abend und schaute auf die vom Strand her beleuchteten Boote und hörte das leise Plätschern des Meeres. Das Essen war das teuerste bisher auf Bali, aber für den Luxusplatz am Meer war es mir das wert. Als fast alle Gäste gegangen waren, sprach mich ein sehr junger Kellner-Lehrling namens Nook an und fragte mich nach meinen Plänen für den nächsten Tag, woher ich käme und wie ich heiße. Er wollte von mir ein paar deutsche Wörter wissen wie „Guten Abend“ oder eine deutsche Entsprechung für „You are welcome“. Meine Vorschläge: „Keine Ursache“ oder „Gern geschehen“ waren für ihn reine Zungenbrecher und ließen ihn beim Üben herzlich lachen.

Grünes Feld in Indonesien

7. Tag: Heiße Quellen

Morgens vor dem Frühstück ein Bad im Meer. Anschließend Frühstück mit Blick auf Reisfelder und Berge. Als ich die Treppe zur Frühstücks-Terrasse hochkam würde ich freudig von Nook mit "Good morning Miss (!) Nicole“ begrüßt. Er hat so ein hinreißendes Strahlen und eine natürliche Freundlichkeit, dass einem ganz warm ums Herz wird. Um 14 Uhr trafen wir uns wieder, um zu einem in den 70er Jahren erbauten buddhistischen Tempel in den Bergen zu fahren. Die Anlage war wirklich wunderschön und friedlich. Sie nimmt Bezug auf die Tempelanlage Borobodur auf Java. Anschließend zu den heißen Quellen. Dort war die Hölle los. Durch Ferien und Feiertage waren Tausende von Familien da und im Wasser war kaum Platz. Uns war das auch zu unhygienisch und wir zogen es vor in dem wunderschönen Dschungel-Café ein Bier zu trinken und gebackene Bananen zu essen. War ein wirklich schöner und entspannter Nachmittag. Abends dann Seafood am Meer in zauberhafter Stimmung und für einen Bruchteil dessen, was es in unserem Hotel „The Lovina“ gekostet hatte.

8. Tag: Munduk

Morgens um 9 ging es weiter nach Munduk in die Berge. Nach dem doch etwas gesichtslosen, aber sehr teuren Hotel in Lovina, war ich total entzückt von der Lodge in die wir dann kamen. Wieder, wie in Ubud, eine Anlage mit vielen kleinen Bungalows. Anfangs hatte ich etwas Sorge, weil das Hotel direkt an der vielbefahrenen Straße lag. Die Sorge war aber unbegründet, denn wir liefen, bzw. stiegen eine gefühlte Ewigkeit durch einen Garten, der wie ein botanischer wirkte. Alle Pflanzen waren beschriftet. Unsere Häuser waren die letzten ganz oben und hatten eine überdachte Terrasse mit Blick auf das Tal. Da kann man sitzen, lesen oder schreiben und den Blick in die Ferne schweifen lassen. Absolut idyllisch. Aber wir brachen erst einmal zu einer Tour durch eine Art Regenwald auf. Ein Guide führte uns durch einen "Urwald", der aber schon einen schmalen, vorgegebenen Pfad hatte. Es gab einige etwas glitschige Stellen oder umgestürzte Bäume, über die man klettern musste, war aber alles recht moderat. Nach einer Stunde wurde es heller und vor uns öffnete sich ein See, an dem schon ein Katamaran-ähnliches Boot auf uns wartete. Die Fahrt über den See war ganz verwunschen, vor allem, weil sich gerade die Wolken senkten und die Nebel über den See waberten. Nachdem wir angelegt hatten legte sich der Nebel immer tiefer und wir hatten die traumhaftesten Fotomotive von einem See im Nebel, mit alten Holzbooten am Rand und einem einsam angelnden Jungen. Das Mittagessen oberhalb des Sees in einem einfachen Warung war wieder ein Highlight. Sandhi bestellte 4 Gerichte, von denen mir das Schweinefleisch in Ketjap Manis (eine süße, dicke Sojasauce) mit Gewürzen wie Nelke und Anis am besten schmeckte – ganz herrlich. Sofort zum Nachkochen. Heißt Babi Ketjap wie ich später erfuhr.

9. Tag: Fauler Tag auf der Terrasse

Für den Vormittag war ein 2,5 stündiger Spaziergang durch Gewürz- und Kaffeeplantagen geplant. Da es sehr stark regnete und die Wege teils schmal und glitschig waren, brach ich nach dem Wasserfall ab und verbrachte den Tag auf meiner überdachten Terrasse, regengeschützt und mit der schönsten Aussicht bis zum Meer. Die anderen beiden waren weiter mitgegangen und schwärmten davon was sie alles gesehen hatten. Wir trafen uns dann auf meiner Terrasse, bestellten Bier und aßen Mangos, die Sandhi am Tag zuvor gekauft hatte.

10. Tag: Weiterfahrt nach Amed ans Meer

Die Fahrt dorthin dauert 4 Stunden, die wir aber mit einigen Besichtigungen unterbrachen. Das Beindruckendste waren der Wasserpalast von Tirta Gangga und das Essen in einem malerischen Warung, wo es nur ein paar Gerichte gab, die aber exzellent waren. Zu den Spießen, dem Rindfleisch und dem in Bananenblättern eingewickelten Hackfleisch bestellte Sandhi noch die Tages-Spezialität, einem im Bambusrohr gegarten Hackfleisch. Auf dem Weg sahen wir auch viele Zelte am Wegesrand, die für die Evakuierten vom Vulkan Gunung Agung aufgebaut sind. Zwar ist gerade Entwarnung, aber die Bewohner im Umkreis von 7 Kilometern müssen die Nacht dort verbringen. Tagsüber verrichten sie ihre Arbeit bei sich Zuhause und abends fahren sie zum Schlafen zu den Zelten, die außerhalb der 7 Kilometer Zone stehen. Um 17 Uhr dann Ankunft in den  „Hidden Paradise Cottages“, wo wir die letzten 3 Nächte verbringen sollten. Die Hotelanlage ist schon etwas älter und einfacher. Bungalows stehen relativ dicht beieinander, so dass man ziemlich auf dem Präsentierteller sitzt, wenn man auf der Terrasse liest. Das Bad war zum ersten Mal wieder unter freiem Himmel. So kannte ich es von meinem letzten Mal auf Bali vor knapp 30 Jahren. Allerdings war der Unterschied zwischen klimatisiertem Zimmer und Bad ein Schock. Brütende Hitze draußen, Eiseskälte drinnen. Wir zogen aus organisatorischen Gründen das Abschiedsessen um einen Tag vor, so dass wir danach noch 2 komplette Tage zur freien Verfügung hatten. Wunderbarer Schlaf im trockenen Himmelbett. In den Bergen war es immer etwas klamm gewesen. Die Kleider, die vom Regen durchnässt waren, blieben es bis zur Abreise und die bisher trockenen Kleider wurden feucht. Hier aber wurden sie ratzfatz trocken.

Eine gelbliche Frucht serviert auf einem grünen, großen Blatt
2 Getränke im Vordergrund mit der grünen Landschaft im Hintergrund

11. Tag: Reggae und Beach-Life

Nach dem Frühstück fuhren wir mit Sandhi nach Amed rein. Dort zeigte er uns die archaischen Salzgewinnungsanlagen. Leider liegt das Hotel 5 Kilometer außerhalb. Und der Weg in das Fischerdorf ist beschwerlich, da es ständig steil bergauf und bergab geht. Am Strand kann man nicht laufen, da dieser immer wieder durch Gebäude oder unpassierbares Gelände unterbrochen ist. Und Taxis sind teuer hier, da es wenig Konkurrenz gibt. 12,50 € wollten sie umgerechnet. Zurück im Hotel lief ich nochmal los, um zu schauen, ob es in der Nähe Lädchen gibt, wo ich noch Mitbringsel kaufen konnte. Auf dem Rückweg kam ich an einer Reggae Beach-Bar vorbei. Schöner Platz mit Blick auf Meer und Fischerboote. Irgendwann setzte sich der Besitzer zu mir an den Tisch. Ein freakiger Typ mit langen Haaren. Wir unterhielten uns sehr lange und interessant. Und lachten viel. Ganz beschwingt kam ich in unser Hotel zurück und ich erzählte meinen beiden Mitreisenden davon. Auch dass dort am Abend Live Musik ist. Sehr gutes Abendessen in dem Nachbarhotel, das zu unserem gehört, aber viel gepflegter und schöner ist. Das Restaurant dort liegt direkt am Strand und beim Essen konnten wir den Fischern zuschauen. Die Boote hier sind ganz schmal und lang und haben an den Seiten Ausleger aus Bambus. Wenn sie im Wasser gleiten, sehen sie etwas aus wie Spinnen. Nach dem Essen gingen wir in die Reggae Beach-Bar auf einen Cocktail. Dort war super Stimmung und wir hatten den Eindruck, dass sämtliche Touristen der umliegenden Hotels (es waren nicht sehr viele) sich dort versammelt hatten. Auch ein paar einheimische Jugendliche kamen um Bier zu trinken. Der Besitzer kam wieder an unseren Tisch und erzählte viel. Auch dass er 2 Frauen habe, in 2 verschiedenen Orten und dass das auf Bali üblich sei. Ich fragte Sandhi, ob das stimmt…Es stimmt, ist aber nicht mehr so verbreitet, bzw. eigentlich ist es verboten. Aber wenn die erste Ehefrau mit der Nebenfrau einverstanden ist (sowas soll es geben) dann gibt es keine Probleme. Wenn sie ihn allerdings anzeigt kommt er ins Gefängnis. Aber Gesetze und Vorschriften werden auf Bali eh nicht so ernst genommen. Auch Verkehrszeichen sind nur „Vorschläge“

12. Tag: Der letzter Tag

Morgens um 7 ging ich an den Strand um zu Schwimmen. Dort bot sich mir ein malerisches Bild. Am Horizont war eine ganze Armada der kleinen Fischerboote, teils mit Segel zu sehen. Sie brachten ihre Beute heim. Da sie so grazil sind, wirkten sie auf den ersten Blick wie Wind-Surfer. Nach dem Schwimmen vorletztes Frühstück am Meer. Ich habe hier jeden Tag das indonesische Frühstück Mi Goreng (gebratene Nudeln mit Gemüse und Spiegelei) gegessen. Rest des Tages faulenzen, lesen und Fotos sortieren. Für den Abend buchten wir uns ein Fischerboot und fuhren in Ermangelung des Sonnenunterganges (es war bewölkt) die Küste entlang Richtung Gunung Agung (Vulkan) der zum ersten Mal wolkenfrei dalag und weißen Rauch ausstieß. Sandhi holte uns um 12 Uhr vom Hotel ab. Da wir erst um 20 Uhr flogen besuchten wir auf dem Weg noch ein paar Läden und aßen Mittag in Sanur. Ein letztes Mal sehr authentisch und ohne Touristen.

Mein Fazit: Das war wirklich eine Traumreise. Vielen Dank „Reisen mit Sinnen“!


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